Hauptgebäude, 2. Stock
Appartement du Roi
[Grundriss]
Im 2. Stock des Hauptgebäudes befinden sich weitere private Gemächer des Königs.
Die Gemächer dieser Etage bereiteten beim Einrichten große Probleme, da sie im Gegensatz zu den geräumigen Sälen der Großen Appartements sehr viel kleiner waren und anstelle des Prunks mit gemütlichen, eleganten Dekors geschmückt werden sollten.
Ursprünglich wurden diese kleinen Zimmerchen unter den Höflingen und den Dienern des Königs verteilt, wie z.B. Monsieur Lazur, dem Koch von Louis XV.
Dann jedoch erkannte der König, der sich gern ins Private zurückzog, die bequeme Anbindung der kleinen Räume durch kleine Treppen an die offiziellen Appartements und richtete sich hier selbst privat ein.
Bis 1766 nutzte der König sämtliche Privatgemächer der oberen Etagen und Zwischengeschosse rund um den Hirschhof herum für sich selbst. Nur seine engsten Freunde und Vertraute lud der König hierher zum Diner in den Salles à mangers oder zu Gesellschaftsspielen in den Salons des Jeux ein.
Mit dem Tod der Marquise de Pompadour am 15.04.1764 änderten sich die Gewohnheiten des Königs plötzlich; er empfing immer weniger Gäste, was die Gerüchteküche zum Brodeln brachte.
Der König entschied sich daher im Frühjahr 1766, seine Privatgemächer der 2. Etage seiner Schwiegertochter Marie-Josèphe de Saxe zu übergeben.
Während des Sommers 1766 wurde das Treppenhaus der Degré du Roi entsprechend ausgebaut, um einen Zugang zum neuen Appartement der Prinzessin zu ermöglichen.
Diese Etage, die jahrelang die Domäne der geheimen königlichen Vergnügungen war, beherberte nun die Gemächer einer traurigen jungen Frau...
König Louis XV bezeichnete seine Schwiegertochter liebevoll als "Triste Pepa", denn die junge Frau hatte bereits 1761 ihren ältesten Sohn verloren; am 20.12.1765 verstarb zudem ihr geliebter Gemahl, der Thronfolger, den sie bis zu seinem Tod pflegte. Die Prinzessin erkrankte 1767 wie ihr Ehemann schwer und verstarb am 13.03.1767 in ihren Gemächern. Der König verweilte bis zu ihrem letzten Atemzug an ihrem Totenbett.
Für sieben Monate bewohnte Marie-Josèphe de Saxe die Räumlichkeiten und machte es sich zur Aufgabe, diese umzugestalten. Mangels ausreichender Zeit gelang es ihr jedoch lediglich, die Funktionen der Räumlichkeiten ihren eigenen Wünschen anzupassen (siehe die heutigen Räumlichkeiten der Madame du Barry):
Der Salon d'angle und die Petite Galerie du Roi (heute Grand Cabinet und Chambre à coucher) wurden zu ihrem Pièce Noble und Grand Cabinet.
Nachdem der König 1763 den Salle à manger und das Antichambre des buffets zu einer zusammengehörigen Suite mit dem Cabinet des Bains für seine Bäder umfunktioniert hatte, wurden aus diesen Räumen nun in 1766 ein Chambre à choucher und ein Cabinet intérieur errichtet.
Aus der Galerie de la bibliothèque du Roi wurde eine Garde-robe für die Prinzessin, die von 1769 bis 1774 auch von Madame du Barry als solche weiter genutzt wurde.
Madame du Barry, die letzte maîtresse-en-titre, übernahm 1769 diese Gemächer und änderte deren Funktionen erneut - so wie die Gemächer heute wieder aufgeteilt sind.
Nach dem Tod Louis' XV verbannte dessen Enkel und Nachfolger Louis XVI die letzte Mätresse Madame du Barry vom Hof und verteilte die Gemächer unter dem Duc de Villequier, dem Monsieur de Maurepas sowie weiteren Personen.
Lediglich einen Teil der Räumlichkeiten behielt der König und richtete sich darin ein Geografie-Cabinet, eine Tischlerei und Bibliotheken ein und nutzte diese Wissenschaftsräume begeistert für diverses Handwerk und Experiemente - fernab seiner königlichen Verpflichtungen.
Übersicht
| A1 |
Cabinet du tour pour le bois |
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A2 |
Cabinet de Chimie / Bibliothèque |
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A3 |
Galerie de géographie / Galerie du Tour ehemalige Garde-robe de Madame du Barry |
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A4 |
Salle de liaison |
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A5 |
Salle de liaison |
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