Le Hameau de la Reine
Der Weiler der Königin

© 2009 by Janine Schreiber 

   



Allgemeine Informationen


« 360°-Panoramablick »


Zwischen 1783 und 1785 richtete der Architekt Richard Mique für Königin Marie Antoinette am Rande des Parks von Petit Trianon ein kleines ländliches Dorf (Hameau) ein.
Es war nicht das erste künstliche Bauerndorf dieser Art, das für eine hohe Persönlichkeit erbaut wurde: die 
Princesse de Lamballe, eine gute Freundin der Königin, besaß ebenfalls ein Hameau.
Und, nachdem von Philosophen wie Jean-Jacques Rousseau das Leben auf dem Lande als das wahre Leben in Freiheit gepriesen wurde, hatte die Königin den Wunsch, ebenfalls an einem solchen einfachen Leben teilhaben zu können.
Und so entstanden im Park von Trianon, um einen künstlichen See herum ein Ensemble aus diversen Bauten im normannischen Stil, von denen heute zwei Gebäude nicht mehr existieren. Die restlichen sind leider relativ baufällig und nicht zugänglich.
Das Bauerndorf verschaffte den Eindruck eines einfachen Dorflebens, doch stand dies im Kontrast zu den vornehmst eingerichteten Dorfhäusern.

 

Mit der Errichtung ihres Weilers und auch mit dem keinesfalls realitätsnahen Leben auf dem Hameau machte sich die Königin weiter unbeliebt. Zum einen schadeten ihr die Gerüchte über die Unmengen an Kosten, die der Weiler angeblich verursachte. Zum anderen waren die einfachen Leute von der dortigen Darstellung des einfachen Lebens brüskiert.

Doch der Weiler war nicht nur Fassade, sondern funktionierte wie ein echter Bauernhof, mit Kühen, Ziegen, Schafen, Hühnern und einem weißen Bock mit vier Hörnern sowie diversen Anbauten in den Gärten. Das Gut erwirtschaftete unterm Strich mehr, als es kostete. Glaubt man den Versailler Konten, schloss der Weiler mit einem positiven Saldo ab.

Nach der Revolution verfiel der Weiler, wurde jedoch im Jahr 1810 unter Napoléon I. restauriert.
Im Dezember 1999 verwüstete der Orkan "Lothar" den Versailler Schlosspark und damit auch das Gebiet um den englischen Garten des Petit Trianon schwer. Diverse Pflanzenaltbestände wurden dabei vernichtet.
Fast 7.000 Bäume und Sträucher wurden anschließend neu gepflanzt und sogar Getreidefelder und ein Weinberg so angelegt wie zur Zeit Marie Antoinettes.



Nachfolgend erhaltet ihr einen Überblick über die größtenteils noch erhaltenen Gebäude und Bereiche des Weilers:
 

 
(© 2012 GoogleMaps - Nutzungsbedingungen)

(zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

1 Maison de la Reine
Das Haus der Königin & der Billardsalon
2 Boudoir de la Reine
Boudoir der Königin
3 Réchauffoir
Die Küche des Weilers
4 Colombier
Das Taubenhaus
5 Maison du Garde
Das Haus des Wärters
6 Tour de Marlborough
auch Tour de la Pêcherie
7 Laiterie de propreté
8 Laiterie de préparation
9 Moulin
Die Mühle des Weilers
10 Grange / Salle de Bal
Der Ballsaal
11 Grand Lac & Pont de pierre
Der See & die Steinbrücke
12 Ferme du Hameau
Der Bauernhof der Königin



Historische Ansichten


 
1803 - Hameau (Pierre Joseph Wallaert)

 
1802 - Maison de la Reine (John-Claude Nattes)

 
1802 - Boudoir de la Reine (John-Claude Nattes)

 
1802 - Mühle (John-Claude Nattes)

 
1802 - Mühle (John-Claude Nattes)

 
1802 - Mühle (John-Claude Nattes)

 
1802 - Marlborough-Turm (John-Claude Nattes)

 
1807 - Maison de la Reine (John Claude Nattes)

 
1809 - Boudoir de la Reine (J. Hill, John-Claude Nattes)

 
1809 - Marlborough-Turm (J. Hill, John-Claude Nattes)

 
Hameau, während des Ersten Kaiserreichs (Henri Courvoisier-Voisin)

 
Hameau, während des Ersten Kaiserreichs (anonym)

 
1815 - Mühle (Charles Jean Guérard)

 
Hameau, während der Regierungszeit Louis Philippes I.

 
1862 - Besuch des Königspaares der Niederlande in Versailles

 
1900 - Maison de la Reine

 
Hameau 1908 - Derniers jours d'une reine
(Jules Girardet, François Antoine Vizzavona)

 
1910 - Boudoir de la Reine (Postkarte)

 
1910 - Molkerei

 
Im Innern der Molkerei

 
1920 - Maison de la Reine

 

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